Fastenbrezel aus Österreich
Vorbei ist es, das bunte Treiben. Nicht, dass ich irgendetwas davon mitbekommen hätte. Wie jedes Jahr habe ich einen großen Bogen um alle Karnevalsumzüge gemacht. Ich freue mich ja für die alle, die Spaß daran haben – für mich ist das einfach nichts. Nun beginnt für viele Menschen die Fastenzeit. Ob nun aus religiösen, traditionellen oder persönlichen Gründen wird bis Ostern auf Alkohol, Kaffee, Süßes und/oder Fleisch verzichtet.
Als wir im Januar mit der Blogger-Aktion Kulinarischen Weltreise in Österreich Station gemacht haben, sind mir auf der Suche nach regionalen Rezepten die Lungauer Fastenbrezen aus dem Buch Backen mit Christina von Christina Bauer (Rezension hier) aufgefallen. Im Salzburger Land erhält man diese Brezel nur ab Januar bis zum Ende der Fastenzeit. Und auch wenn ich persönlich nicht faste, habe ich hier für euch das Traditionsgebäck aus unserem Nachbarland mal ausprobiert.
Fastenbrezel aus Österreich – Die Zubereitung
Wie jedes Rezept aus dem Buch, sind auch diese Brezel im Original mit ziemlich viel Hefe (20 g) gebacken. Ich habe die Menge auf 10 g reduziert und die Ruhezeiten, wie im Rezept unten angegeben, verlängert. Natürlich kann man die Hefezugabe (mit verlängerten Gehzeiten) noch weiter verringern.
Der Hefeteig ließ sich problemlos weiterverarbeiten. Ich habe den Teig in gleichgroße Stücke (je 55 g) geteilt, jeden Teigling zu einem langen Strang gerollt, diese zu Kreisen geformt und die Enden ineinander verschlungen. Sie haben also nicht die “typische” Brezel-Form. Aber wenn ich schon etwas Traditionelles nachbacke, dann halte ich mich auch die dafür typische Form, die übrigens an einen Heiligenschein erinnern soll.
Bevor die Brezel für 15 Minuten gebacken werden, habe ich sie kräftig mit Wasser besprüht und mit grobem Meersalz bestreut.
Und was soll ich euch sagen? Ich zeige es euch lieber:
Obwohl Krume und Kruste eher an Brötchen als an bei uns übliche Brezel erinnern, sind die Fastenbrezeln richtig lecker. Wie man sieht, sind alles andere als fest oder trocken, aber auch nicht so weich und fluffig wie zum Beispiel Milchbrötchen. Sie waren genau richtig so, wie sie waren und nur mit etwas Butter bestrichen, ein echter Genuss.
Fastenbrezen aus Österreich
Traditionelle Brezel zur Fastenzeit aus Österreich.
Zubereitungszeit
Wartezeit
Backzeit
15 min
ZUTATEN
- 500 g Weizenmehl Typ 550
- 10 g Salz
- 10 g Backmalz
- 10 g frische Hefe (weniger geht natürlich auch, dann verlängert sich die Ruhezeit entsprechend)
- 290 g Wasser, lauwarm
- 20 g weiche Butter
Außerdem
- Grobes Meersalz zum Bestreuen
ZUBEREITUNG
- Mehl, Salz und Malz in eine Rührschüssel geben.
- Die Hefe darüber bröckeln und das Wasser dazugeben. Daraus einen glatten Teig kneten. Zwischendurch die Butter dazugeben und weiterkneten, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst. Dazu die Küchenmaschine erst 3 Minuten auf niedrigste Stufe, anschließend 5-7 Minuten auf Stufe 2 einstellen. Per Hand kneten geht natürlich auch. Den Teig abgedeckt für 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Backofen auf 210°C Heißluft vorheizen.
- 2 Backbleche mit Backpapier belegen.
- Nach der Ruhezeit den Teig in Stücke von je 55 g teilen. Aus jedem Stück eine schmale Rolle formen. Jede Rolle zu einem Kreis formen, aber so, dass an beiden Seiten noch Teig an den Enden übrigbleibt. Diese Enden um die Rolle wickeln. Die Teiglinge auf Backbleche legen, mit Wasser besprühen und mit grobem Meersalz bestreuen. Abgedeckt weitere 10 Minuten gehen lassen.
- Anschließend in der Ofenmitte ca. 15 Minuten mit Schwaden backen. Dazu entweder Wasser in den heißen Ofen sprühen oder eine feuerfeste Schüssel mit kaltem Wasser oder Eiswürfeln unten in den Backofen stellen und die Tür geschlossen halten.
Von Tina