Hallongrottor – Schwedische Himbeerhöhlen
Wer meinen Blog regelmäßig liest, der lernt so ganz nebenbei auch noch einige Worte der schwedischen Sprache 😉 . Heute kommt wieder eine neue Vokabel dazu: Hallongrottor.
Hallongrottor sind eine Mischung aus Keksen und Gebäck und eine in Schweden sehr beliebte Nascherei, die so ziemlich in jedem Backbuch zu finden ist. Und das nicht ohne Grund, die sind nämlich ziemlich lecker…..
Hallongrottor bedeutet übrigens Himbeerhöhle (hallon = Himbeeren, grottor = Höhle), eine sehr passende Bezeichnung, wie ich finde. Außerhalb Schwedens sind sie als “Thumbprint Cookies” bekannt. Auch diese Bezeichnung ist passend, denn hier hinterlässt man im wahrsten Sinne des Wortes einen Daumenabdruck.
Hallongrottor / Schwedische Himbeerhöhlen – Die Zubereitung
Alle Zutaten für den Teig werden verknetet und anschließend, wie auch bei der Herstellung von vielen Kekssorten, zu einer Rolle geformt. Nun werden gleich große (oder besser gleich schwere) Scheiben abgeschnitten und zu Kugeln gerollt. Jede Kugel bekommt einen festen Daumenabdruck, so ensteht eine Art Höhle, in der es sich die Himbeer-Marmelade so richtig gemütlich machen kann.
Da ich noch einen Rest Mandelblättchen in der Backschublade gefunden habe, wurden diese kurzerhand noch auf die Ränder gestreut. Ob die Schweden das auch so machen, weiß ich nicht…nennen wir es “künstlerische Freiheit” oder schlicht “Resteverwertung” ;-). Soll heißen, die Mandeln könnt ihr auch weglassen.
Ich habe die Hallongrottor übrigens in Muffinförmchen gebacken, die ich später, als sie abgekühlt waren, entfernt habe. So bekommen die Himbeerhöhlen die gleiche Größe bzw. Form.
Normalerweise lässt man die Marmeladenfläche frei, wenn man die kleinen feinen Teile vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen möchte. Diese Info hatte ich meinem Junior leider nicht gegeben und ehe ich mich versah, waren die gesamten Hallongrottor mit Puderzucker bedeckt. Naja, eindeutig mein Fehler…
Wie das bei “kleinen” Leckerlis eben so ist, sind sie in null-komma-nix aufgegessen, besonders wenn sie so lecker und mürbe sind. Dabei halten sie sich, z. B. in einer Keksdose durchaus einige Tage – also theoretisch jedenfalls 😉 .
Update Mai 2020:
Ich freue mich sehr, dass dieses Rezept bei der #tastethenorth Rezept-Sammlung Die nordische Küche gegen Nordweh und Corona-Koller erwähnt wird. Schaut euch unbedingt mal die Zusammenfassung an – es lohnt sich!
Hallongrottor – Schwedische Himbeerhöhlen
Klein, fein und in Schweden heiß geliebt.
Zubereitungszeit
20 min
Wartezeit
Backzeit
25 min
ZUTATEN
- 250 g Butter, in Würfel geschnitten
- Abrieb 1 Bio-Zitrone
- 1 TL Vanille-Extrakt
- 70 g Puderzucker
- 200 g Mehl
- 80 g Speisestärke
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
AUSSERDEM
- 1 Glas Himbeermarmelade
- Mandelblätter
- Puderzucker zum Bestreuen
ZUBEREITUNG
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Muffinblech mit Förmchen auslegen.
- Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Auf einer sauberen Arbeitsfläche aus dem Teig eine Rolle formen. Mit einem scharfen Messer Scheiben mit einem Gewicht von ca. 30-35 g/Stück abschneiden.
- Aus jeder Scheibe eine Kugel formen und mit dem Daumen mittig eine Delle (Höhle) hineindrücken.
- In diese Höhlen jeweils ca. 1 TL Himbeermarmelade füllen und in ein Muffinförmchen setzen.
- Wer mag kann noch Mandelblätter rundherum darüberstreuen.
- Backzeit: Ca. 25-30 Minuten, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen.
- Nach der Backzeit einige Minuten in der Form stehenlassen. Danach in den Förmchen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Danach erst aus den Papierförmchen lösen.
- Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.
Von Tina