(Werbung/Verlinkung zu anderen Blogs) Laugengebäck
Ganz ehrlich? Wenn das Thema des Synchronbackens am letzten Sonntag nicht Laugengebäck gewesen wäre, würde es bestimmt die nächsten Jahre noch kein Rezept dazu hier auf dem Blog geben. Grund dafür ist ein prägendes Ereignis als ich vor knapp drei Jahren, damals noch absolute Backanfängerin, meinen Männern mit selbstgebackenem Laugengebäck eine Freude machen wollte. Rezept ausgedruckt auf dem stand: Natronlauge in der Apotheke erhältlich. Okay, rein in unsere Dorf-Apotheke und mein Anliegen vorgebracht. Entsetzte Gesichter, wohin man guckte. Alle anwesenden MTAs oder PTAs und auch die Kunden der Apotheke starrten mich an. “Viel zu gefährlich”, “ist doch ätzend” und was ich nicht noch alles zu hören bekam. Seit dem war das Thema Laugengebäck für mich durch. Schon alleine der Gedanke, dass ich mit Schutz- oder Taucherbrille und Handschuhen in der Küche am Herd stehe, war mir irgendwie, naja befremdlich… 😉 .
Deshalb habe ich auch kurz gezögert, als das Thema veröffentlicht wurde. Ich habe mich dann aber doch getraut, als ich las, dass zorra (die das Synchronbacken zusammen mit Sandra schon zum 34. Mal erfolgreich organisiert hat) auch Hausfrauenlauge, also normales Natron aus dem Supermarkt, verwendet. Okay, das kann ja nicht so “gefährlich” sein. Also los! Und natürlich habe ich es nicht bereut. Durch das gemeinsame Backen, bei dem alle Mitbackenden die einzelnen Zubereitungsschritte und jeweiligen Backergebnisse bei Instagram und Facebook unter #synchronbacken #synchronbackendasoriginal und #synchronlaugengebäck posten, traut man sich an Rezepte, die viele von uns “nicht mal so eben” alleine ausprobieren würden. Abgesehen davon, macht es auch einfach immer irre Spaß, “gemeinsam” zu backen.
Nun aber zum Laugengebäck. Das Original-Rezept stammt vom Blog Homebaking, auf dem Dietmar Kappl, ein Profi-Bäcker aus Österreich, seine Rezepte veröffentlicht. Wie immer, wenn ich etwas zum ersten Mal backe, halte ich mich ziemlich genau an das Original. Deshalb habe ich auch die komplette Teigmenge (für 12-14 Laugengebäcke je nach Größe) zubereitet, obwohl meine Küchenmaschine beim Kneten des Hauptteiges damit überfordert war. Also habe ich kurzerhand den Teig geteilt und in zwei kleineren Portionen von der Maschine kneten lassen. Anschließend habe ich per Hand die Teige wieder “vereint”.
Laugengebäck – Die Zubereitung
Bevor es aber an den Hauptteig geht, rührt (nicht knetet!) man am Tag zuvor einen Vorteig aus Mehl, Wasser und Hefe an, der dann erst 1 Stunde bei Zimmertemperatur und danach für mindestens 17 (max. 48) Stunden im Kühlschrank reifen darf. Den Vorteig habe ich aber zugegebener Maßen doch zum Schluss leicht mit der Hand geknetet, weil ich nur eine krümelige Masse hatte. Offenbar hat dem (Vor)Teig das nicht geschadet.
Wie immer beim Synchronbacken, zeige ich euch auch hier die einzelnen Zubereitungsschritte als Collage zusammengefasst. Das komplette Rezept samt genauer Anleitung steht zum Abspeichern oder Ausdrucken unten in der Rezeptkarte.
Ich habe übrigens aus dem Teig kleine Zöpfe, Stangen und Brötchen geformt. Anleitungen dazu findet ihr zuhauf bei Youtube. Auf Brezeln habe ich bewusst verzichtet, weil ich die anderen Formen einfacher zum Eintauchen in die Lauge finde. Wie gesagt, war ja eine Premiere für mich.
Das Handtieren mit der Hausfrauenlauge war total unspektakulär. Einen Liter Wasser mit 1 EL Salz und 100 g Natron aufkochen, dann (ohne Taucherbrille und Schutzhandschuhen) die Teiglinge, die durch die offene Stückgare ziemlich stabil waren, nacheinander in die Lauge geben, einmal mit einer Schöpfkelle oder ähnlichem wenden, dann abtropfen lassen und auf ein Backblech mit Backpapier setzen. Einschneiden (bei den Stangen und Brötchen) und mit grobem Meersalz (oder Käse oder Samen nach Wunsch) bestreuen, solange die Lauge noch feucht ist.
Beim Backen ist noch darauf zu achten, dass ohne Schwaden und die ersten Minuten bei leicht geöffneter Backofentür gebacken wird. Sonst bekommt man ein mattes Backergebnis. Obwohl ich mich daran gehalten habe, war mein Gebäck ziemlich matt. Vielleicht hätte ich das vor dem Backen noch mit Wasser oder ähnlichem einstreichen sollen. Stand nicht im Rezept, habe ich also nicht gemacht. Vielleicht liegt es aber auch an der Hausfrauenlauge? Möglich….trotzdem waren wir vom Geschmack und der Konsistenz restlos begeistert. Ich muss gestehen, mir ist Laugengebäck oft zu trocken, das war hier überhaupt nicht der Fall! Fakt ist, am Montag war nichts mehr von den 14 Laugenteilen übrig, das war so zwar nicht geplant, spricht aber eindeutig dafür, wie lecker die waren.
Laugengebäck in allen Varianten
So, und jetzt gibt es noch mehr Laugengebäck in allen möglichen Varianten, Formen und Größen! Denn wie bei jedem Synchronbacken habe ich euch natürlich auch dieses Mal wieder die durchaus sehenswerten Laugen-Backergebnisse der anderen mutigen Mitbackenden verlinkt:
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Britta von Backmaedchen 1967
Birgit von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Sonja von Soni – Cooking with love
Judith von Bake my day – glutenfrei
Anna von teigliebe
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Simone von zimtkringel
Tamara von Cakes, Cookies and more
Conny von Mein wunderbares Chaos
Manuela von Vive la réduction!
Volker von volkermampft
Sylvia von Brotwein
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Dominik von Salamico
Laugengebäck mit Hausfrauenlauge
Laugengebäck mit Vorteig
Zubereitungszeit
Wartezeit
Backzeit
15 min
ZUTATEN
Für den Vorteig (Pate Fermentêe)
- 500 g Weizenmehl Type 550
- 270 g Wasser
- 5 g frische Hefe
Für den Hauptteig
- 775 g reifer Vorteig
- 500 g Weizenmehl Type 405
- 230 g Wasser
- 20 g Zucker
- 22 g Meersalz
- 15 g frische Hefe
- 30 g weiche Butter (oder Schweinefett)
Für die Hausfrauenlauge
- 1 Liter Wasser
- 1 EL Salz
- 100 g Natron
Ausserdem
- Grobes Meersalz, geriebenen Käse oder Samen zu Bestreuen
ZUBEREITUNG
- Für den Vorteig die Hefe im Wasser auflösen, zum Mehl geben langsam zu einem homogenen Teig mischen - NICHT kneten! Den Teig abgedeckt zuerst bei Raumtemperatur für 1 Stunde anspringen lassen. Anschließend für mindestens 17 Stunden (max. 48 Stunden) im Kühlschrank lagern.
- Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 45 Minuten bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen.
- Alle Zutaten für den Hauptteig bis auf die Butter/Schweineschmalz 7 Minuten auf kleiner Stufe der Küchenmaschine kneten. Anschließend wird schnell geknetet. Dann die Butter/das Schweinefett dazugeben und den Teig gut auskneten (5-7 Minuten). Die Teigtemperatur sollte 23-25°C nicht überschreiten. Den Teig abgedeckt wieder 15 in der Schüssel ruhen lassen.
- Danach die Teigstücke abteilen, je nachdem was ihr formen wollt
- Brezel und Zöpfe = 110 g/Stück, Stangen = 100 g/Stück, Brötchen = 85 g/Stück und schleift sie locker zu Kugeln. Wieder abgedeckt kurz entspannen lassen und danach nach Wunsch formen. Anleitungen zum Formen der Brezeln, Zöpfe und Stangen findet ihr problemlos bei Youtube.
- Die geformten Teiglinge 30 Minuten ruhenlassen, aber nicht abdecken. Durch die entstehende Haut bekommen die Teiglinge mehr Stabilität zum Belaugen und verhindert das Eindringen der Lauge durch die Teighaut in das Gebäck.
- 2 Backbleche mit Backpapier bedecken und bereitstellen.
- Den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Nun die Lauge zubereiten, dazu Wasser, Salz und Natron in einen Topf geben und aufkochen. Achtung! Lauge kann ätzend sein!
- Dann die Teiglinge einige Sekunden von beiden Seiten in die Lauge tauchen, abtropfen lassen (Gitter-Schopflöffel klappt super) und mit etwas Abstand auf ein Backblech mit Backpapier setzten.
- Brezeln, Stangen und Brötchen mit einem scharfen Messer einschneiden und mit Meersalz, Käse oder Samen bestreuen, solange die Lauge noch feucht ist.
- Vor dem Backen mit etwas Wasser einstreichen (habe ich vergessen).
- Für 12-15 Minuten im unteren Ofendrittel backen, dabei die ersten Minuten die Ofentür einen Spalt auflassen.
Von Tina
27 Kommentare
[…] Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum Dominik von Salamico Petra von gfNatürlich Tina von Küchenmomente Sonja von Soni – Cooking with love Judith von Bake my day – glutenfrei Anna von […]
[…] zimtkringel Sonja von Soni – Cooking with love Tamara von Cakes, Cookies and more Tina von Küchenmomente zorra von 1x umrühren bitte aka […]
Ich bin auch total begeistert, ich dachte ja dieser feste Teig ergibt trockene Brötchen, aber wie du schreibst sie sind super. Was der Glanz betrifft, ich habe meine Brezeln nach dem Backen mit etwas Wasser bepinselt, geht auch mit Kaffeerahm. Schön, dass du wieder mitgebacken hast und ja hat irre Spass gemacht!
Das dem Kaffeerahm ist auch eine gute Idee. Werde ich das nächste Mal testen.
Freue mich schon auf´s nächste Mal.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
na da hast du ja vor ein paar Jahren einen richtigen Angstmacher bekommen, schön das du dabei warst auch wenn du mit Hausfrauenlauge gelaugt hast sehen deine Laugenzöpfchen zum reinbeißen aus…versuch einfach mal die Laugenperlen auch wenn du dabei Handschuhe und ein Brille tragen sollst das sind ein paar kleine Vorsichtsmaßnahmen und wenn man nicht gerade wild damit hantiert passiert dabei auch nichts und geschmacklich wirst du begeistert sein es schmeck um einiges besser wie mit Hausfrauenlauge 😉
Solltest du fragen zu den Laugenperlen haben, dann melde dich einfach.
Ich drücke Dich von Herzen
Britta
Schon wieder ich 🙂 …
Wenn du mir bei Gelegenheit mal verrätst, wo man diese Laugenperlen bekommt, würde ich mich mal mit den Dingern beschäftigen. Obwohl ich für das erste Mal mit dieser “Schisser-Lösung” auch ganz gut zufrieden war.
Liebe Grüße
Tina
Ich habe mir die Laugenperlen im Internet bestellt einfach mal googeln direkt unter Laugenperlen aber ich kann dir zum testen auch welche von mir geben und dir per Post schicken so kannst du sie mal vorher testen 🙂 und hast dann mal den geschmacklichen Unterschied.
Liebe Britta,
ich habe sie im Netz gefunden und werde das mal ausprobieren. Danke für den Tipp 🙂 .
Drücker Tina
Hallo Judith,
“Safety first” lautet hier wohl die Devise. Irgendwann werde ich mich auch rantrauen…hoffe ich 😉 .
Liebe Grüße
Tina
…wahre Worte was die Hausfrauenlauge betrifft…Ja, Zöpfe flechten kann ich einigermaßen (bei zwei jüngeren Schwestern mit langen Haaren habe ich so diverse Zöpfe geflochten), ist ein bisschen wie Fahhradfahren. Einmal gelernt, kann man es ;-).
Liebe Grüße
Tina
[…] Tina von Küchenmomente […]
Ich habe auch das erste Mal mit Gummihandschuhen und meiner viel zu großen Skibrille in der Küche gestanden. Wenn man etwas aufpasst, geht das voll klar. Dein Teig sieht aber wirklich unglaublich weich aus
Nicht alles, was glänzt, ist Gold 😀 Ich finde, die Dinger sehen unglaublich lecker aus. Uuund: Deine Zöpfe sind so schön hübsch und gleichmäßig =)
“Hausfrauenlauge”… Das klingt so despektierlich und bieder 😀 Bin mit dieser Lösung rundum zufrieden.
Liebe Tina,
Internetz macht unzufrieden. War ich bis gestern noch völlig zufrieden mit unserer Schisser-Laugenvariante, merke ich beim Klicken durch die einzelnen Beiträge jetzt doch, dass es mich schon interessieren würde, ob der Geschmack mit “richtiger” Lauge nicht vielleicht doch noch besser sein könnte… Was meinst Du, sollen wir uns vielleicht doch mal rantrauen? Deine Zöpfe sind im Übrigen wunderschön geworden, die hätte ich morgens auch gerne im Brötchenkorb.
Herzlichst, Conny
Hey Conny,
dafür, dass ich nie nich Laugen machen wollte, war ich eigentlich ganz zufrieden. Aber du hast recht, mich hat der Ehrgeiz jetzt auch gepackt. Ich glaube, ich versuche mal die Laugenperlen-Lösung von Britta. Komischerweise macht mir das weniger Angst, als diese flüssige Lauge. Also ich suche dann schon mal meine Taucherbrille und wenn meine Küche fertig renoviert ist, starte ich noch einen Versuch. Oder vielleicht doch besser vor der Renovierung? Man weiß ja nie…?
Liebe Grüße
Tina
Der Geschmack mit richtiger Lauge ist wirklich der Wahnsinn und ich hatte viel zu viel Angst davor, beim nächsten Mal tunke ich sie richtig damit ein 🙂 toll sehen die so aber auch aus & haben bestimmt auch super geschmeckt. Liebe Grüße, Anna
Danke Anna,
aber du hast schon recht. In echter Lauge sieht so ein Laugengebäck eben auch wie Laugengebäck aus. So mit Glanz und der richtigen Farbe. Jetzt, wo ich weiß, wie gut Laugengebäck schmecken kann, werde ich mich hoffentlich da auch bald mal rantrauen…
Liebe Grüße
Tina
Hallo,
na das Ergebnis kann sich sehen lassen, sehr schöne Laugenzöpfe sind das.
Interessant … die Hausfrauenlauge – da wäre ich gar nicht drauf gekommen, Natron aus dem Supermarkt zu nehmen. Gut zu wissen.
Ich habe jetzt richtige Lauge bei mir daheim, aber noch gar nicht alleine rangetraut. Das werde ich bald mal für Brezeln tun.
Gruss,
Sarah
Hallo Sarah,
das Rezept ist wirklich der Hammer! Wenn du dich an deine Brezeln wagst, solltest du unbedingt dieses Rezept probieren. Alle, die beim Synchronbacken dabei waren, sind total überzeugt davon. Selbst die, die schon öfter Laugengebäck gebacken haben.
Viel Erfolg dabei – und denk dran Schutzbrille und Handschuhe nicht vergessen 😉 .
Liebe Grüße
Tina
[…] Kreativität in Küche, Haus & GartenDominik von Salamico Petra von gfNatürlichTina von KüchenmomenteSonja von Soni-CookingJudith von Bake my day -glutenfreiAnna von TeigliebeBirgit von Backen mit […]
Liebe Tina,
dein Laugengebäck sieht richtig lecker aus. Total fluffig. Das Rezept von Homebaking ist wirklich toll, ich war auch total begeistert.
Liebe Grüße,
Kathrina
Danke Kathrina,
wenn ich nochmal Laugen mache, dann garantiert auch nach diesem Rezept 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Ich musste mich auch erst etwas überwinden als ich das erste Mal Laugenstangen selbst gemacht habe und hatte es dann mit Natron versucht und war so begeistert von dem Geschamck, dass es eine Freude war am Synchronbacken wieder Laugengebäck zu backen.
Toll sieht dein Zopf aus 🙂
Herzlichen Dank liebe Sonja,
der Anfang ist ja gemacht und war mehr als überzeugend. Vielleicht probiere ich das mit der Lauge doch jetzt kurzfristig aus, bevor meine Küche renoviert wird 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Ich benutze auch immer das normale Haushaltsnatron und uns schmecken sie immer. Deine Zöpfe sind ja super schön geworden. Liebe Grüße Birgit
Vielen Dank liebe Birgit 🙂 . Ich fand die Haushaltsnatron-Lauge jetzt auch überhaupt nicht “schlimm”, sieht halt nur nicht so wirklich nach Laugengebäck vom Bäcker aus…
Herzliche Grüße
Tina