Monastirskaya Izba ist eine russische Kirschtorte der etwas anderen Art. Übersetzt bedeutet Monastirskaya Izba soviel wie Klosterhütte, was wahrscheinlich auf die äußere Form der Torte zurückzuführen ist. Denn die (eigentlich) pyramidenförmige Torte wird auch oft mit Kokosraspeln bestreut und erinnert dann schon etwas an eine eingeschneite Hütte.
Für die Blogger-Aktion „Die kulinarische Weltreise“ , die sich im März ja mit der Küche Russlands beschäftigt, wollte ich diese Torte unbedingt ausprobieren. Vor einigen Jahren hat uns Juri diese Torte zum Abschluss seines Praktikums als Dankeschön mit in die Agentur gebracht. Er wollte uns mit einem typisch russischen Gebäck überraschen und das ist ihm (mit Hilfe seiner Mutter 😉 ) auch wirklich gelungen! Na ja und damals steht die Monastirskaya Izba auf meiner Backliste. Aber nun endlich war die perfekte Gelegenheit zum Ausprobieren gekommen…
Bei der Recherche nach einer deutschen Anleitung bin ich bei Wianna von Hier wird mit Liebe gekocht fündig geworden. Da die Änderungen zu Juris Rezept nur minimal sind, die Anleitung bei Wianna aber sehr gut ist, verlinke ich euch den Beitrag mal als zusätzliche Hilfestellung .
Russische Kirschtorte Monastirskaya Izba – Die Zubereitung
Für diese Torte braucht ihr etwas “Vorlaufzeit”. Am Vorabend solltet ihr den Schmand (Crème fraîche geht übrigens auch) zum Abtropfen in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb geben. Das Sieb stellt ihr auf eine Schüssel, deckt alles ab und lasst es über Nacht im Kühlschrank stehen. Am nächsten Tag ist der Schmand dann schnittfest.
Für den Teig verarbeitet ihr zuerst Butter, Salz und Mehl zu feinen Krümeln, gebt anschließend Schmand (nicht der schnittfeste, der ist für die Creme!) und Puderzucker dazu und verknetet alles zu einem glatten Teig. Diesen teilt ihr in zwei Hälften, wickelt ihn in Frischhaltefolie und legt ihn für 1-2 Stunden in den Kühlschrank. (Oder über Nacht, falls ihr den Teig auch schon am Vorabend zubereiten wollt).
Nach der Kühlzeit rollt ihr eine Teigkugel dünn zu einem Rechteck aus und schneidet daraus zuerst 7 Streifen. Die genauen Maße findet ihr in der Anleitung auf der Rezeptkarte unten.
Die Streifen belegt ihr mit abgetropften, in Speisestärke gewälzten Kirschen.
Danach rollt ihr die Streifen auf und verschließt sie an den Rändern und an den Enden.
Diese legt ihr nebeneinander auf ein Backblech und backt sie für ca. 20 Minuten. In dieser Zeit fertigt ihr nach dem gleichen Prinzip 8 weitere Kirschröhren aus der 2. Teigkugel und dem restlichen Teig der ersten Hälfte. Hier einmal vor dem Backen…
… und danach.
Während die Kirschröhrchen abkühlen, bereitet ihr schon mal die Creme aus dem schnittfesten Schmand, Puderzucker, Zitronensaft und geschlagener Sahne zu.
Dann geht es ans Stapeln. Erst 5 Röhren nebeneinander, Creme dazwischen, dann 4 Röhren, wieder Creme, dann 3 Röhren usw. Abschließend wird die ganze Torte noch mit der restliche Creme eingestrichen. Dekorieren ist wie immer Geschmacksache. Ich habe Kakaopulver darüber gesiebt, so wie Juris Mama damals auch. Ihr könnt aber auch Kokosraspeln oder einen Schokoladenguss nehmen.
Anmerkung! Die Creme vor dem Verarbeiten noch ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen! Ich habe meine direkt verarbeitet und wie man sieht, hat sie nicht genug Festigkeit gehabt. Die Röhren sollen ja pyramidenförmig gestapelt werden, das funktioniert aber nicht wirklich gut, wenn die Creme zu weich ist 🙁 !Wie meine Küche anschließend aussah, verrate ich euch lieber nicht!!!
Russische Kirschtorte Monastirskaya Izba ein echter Hingucker!
Eins vorab, diese russische Kirschtorte ist überhaupt nicht süß, aber durch den Schmand natürlich ganz schön mächtig. Meiner Familie hat sie gut geschmeckt, aber war den meisten nicht süß und cremig genug. Ich fand sie damals lecker und mir hat sie auch dieses Mal gut geschmeckt. Aber sie ist halt doch etwas aufwändig. Ist also eher etwas für “besondere Anlässe”.
Russische Kirschtorte Monastirskaya Izba für euer Pinterestboard
Russische Küche von süß bis herzhaft
Das war nach den Watruschki mein zweiter Beitrag zum Stopp der Kulinarischen Weltreise in Russland. Jetzt schauen wir doch mal, was die anderen Teilnehmer für landestypische Leckereien für euch zubereitet haben.
Cornelia von SilverTravellers mit Soljanka – mehr als eine Restesuppe und Schaschlik im Ofen mit köstlicher Soße
Susanne von magentratzerl mit Schschti, Buchweizenrisotto mit Pilzen, Borodinski-Brot und Kartoffelküchlein mit Sauerkraut und Dill-Sauerrahm
Marion von LSLB-Magazin mit Kalte Suppe – Russische Okroschka mit Kaviar
Edyta von mein-dolcevita mit Russischer Schuba-Salat ohne Hering
Wilma von Pane-Bistecca mit Russisches Pilz Kaviar, Russisches Auberginen und Tomaten Kaviar und Russische Pelmeni
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Syrniki – russische Quarkküchlein aus selbst gemachtem Tworog, Hack-Schnitzel mit Pilz-Käse-Füllung, Russischer Salat Vinaigrette und Kalach Moskovsky – Moskauer Kalatsch
Anja von GoOnTravel.de mit Pelmeni Rezept – Russische Teigtaschen zum Nachkochen
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Mimosa Salat
Das war aber noch längst nicht alles!
Sebastian von Brittas Kochbuch mit борщ/Borschtsch (Gastbeitrag v. Sebastian Reichelt)
Britta von Brittas Kochbuch mit бефстроганов/Bœuf Stroganoff
Gabi von Slowcooker.de mit Pilz- und Hack-Pierogi
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Oreschki mit Dulce de leche
Sylvia von Brotwein mit Boeuf Stroganoff – Rezept für russischen Klassiker
Volker von volkermampft mit Russische Piroschki mit Weißkohl und Hackfleisch oder vegetarischer Füllung
Dirk von low-n-slow mit Barsch-Soljanka
Simone von zimtkringel mit Kwas
Sonja von fluffig & hart mit Salat Olivier und Kulitsch
Michael von SalzigSüssLecker mit Oladji
Susi von Turbohausfrau mit Salat Olivier
Die Aktion ist inzwischen beendet. Eine Zusammenfassung aller Beiträge findet ihr hier.
Habt ihr dieses Rezept ausprobiert und seid ihr auf Instagram unterwegs? Super! Dann markiert mich doch einfach mit @kuechenmomente oder nutzt #kuechenmomente . Ich freue mich immer riesig darüber, wenn ich eure (Back)Werke zu sehen bekomme!
49 Kommentare
Das ist ja wirklich eine ganz besondere Torte! Vielen Dank für die sehr anschauliche Foto-Dokumentation, die Kirschtorte würde ich sehr gerne mal probieren 🙂
Hallo Petra,
ich denke, manchmal sind so Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Fotos ganz hilfreich. Es freut mich ja immer, wenn ich einen erfahrenen Foodie wie dich noch mit etwas Neuem überraschen kann 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Das ist ja wirklich ein sensationelles Rezept. Schon auf dem Foto sieht es aus wie eine Kreuzung aus Canelloni, Tiramisu und Schwarzwälder Kirschtorte. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass es relativ fest und mächtig ist mit der relativ großen Menge abgetropftem Schmand. Braucht es den für die Stabilität oder könnte man vielleicht weniger Schmand und mehr Sahne verwenden, damit es luftiger/cremiger wird? Oder würde es dann alles in sich zusammenfallen?
In jedem Fall bin ich sehr beeindruckt – das ist vermmutlich das erstaunlichste Rezept aus dieser Reisestation.
Liebe Grüße
poupou
Hallo poupou,
stimmt, deine Beschreibung dieser Torte trifft es auf den Punkt 😉 . Und auch mit der Festigkeit hast du recht, wobei ich bei meinem Rezept schon mehr Sahne und weniger Schmand verwendet habe. Wer es cremiger mag, sollte dann noch mal 200 ml mehr Sahne und weniger Schmand verwenden, benötigt dann aber auf jeden Fall Sahnesteif. Sonst wird es nix mit der Pyramide befürchte ich.
Liebe Grüße
Tina
Ganz toll dieser Kuchen, etwas aufwendig, aber es lohnt sich 🙂
Liebe Grüße
Edyta
Hallo Edyta,
wohl wahr. Für den spontanen Kuchenhunger ist das nicht die richtige Wahl 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Ich bin beeindruckt. Krasse Sache. Ich überlege schon die ganze Zeit im Hinterkopf was ein geeigneter Anlass wäre, um so ein Schmuckstück selbst zu backen und aufzutragen.
Da werde ich ja ganz rot 😉 . Danke, Dirk!
Früher oder später findet sich sicher ein passender Anlass, da bin ich mir sicher.
Liebe Grüße
Tina
Das ist eine sehr interessante Torte!!! Die speichere ich mir ab!
LG Wilma
Hallo Wilma,
ja, ist mal etwas anderes. Prima, wenn sie dir gefällt.
Herzliche Grüße
Tina
Diese Torte ist ja unglaublich! Die merke ich mir vor, aber wirklich für besondere Anlässe….
Hallo Susanne,
da freue ich mich. Nee, so nebenbei backt man die zwar nicht, aber die einzelnen Schritte sind nicht wirklich kompliziert 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Das Rezept sieht nicht einfach aus. Da ist es gut, dass du hier eine Schritt für Schritt Anleitung gepostet hast. Diese langen Teigteile sind sicher sehr schwierig zu Formen.
Hallo Marion,
nö, die Torte ist zwar aufwendig, aber nicht kompliziert. Und wenn eine Teigrolle mal nicht so toll aussieht ist das auch egal, kommt ja eh Creme drauf 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Die Torte ist ja echt ein Traum. Ich habe sie schon auf Instagram bewundert.
Merci, liebe Kathrina 🙂 !
Ha, da sind noch Weichseln (= Sauerkirschen) Im Tiefkühler! Die haben soeben eine Verwendungszweck gefunden. Ein genial aussehendes Rezept!
Hallo Susi!
Ah, wieder etwas dazugelernt! Jetzt weiß ich auch was Weichseln sind 😉 .
Liebe Grüße und frohe Ostern
Tina
Hallo Tina,
wirklich ein toller Hingucker und absolut eine Torte nach meinem Geschmeck.
Schöne Grüße
Volker
Hallo Volker,
tatsächlich ja mal eine etwas “andere” Torte. Echt klasse, was man bei unserer Weltreise an Rezepten endlich alles so mal ausprobiert 😉 .
Liebe Grüße und frohe Ostern
Tina
Die Torte sieht genial aus! Die Teigummantelten Kirschen erinnern mich stark an ein Rezept, dass mir bei der Georgien-Station in die Finger kam. Liest sich jedenfalls sehr köstlich. 🙂
Viele Grüße Sylvia
Hallo Sylvia,
das kann ja gut sein. Ich konnte nicht herausfinden woher genau die Torte aus Russland stammt. Vielleicht gibt es in Georgien ein ähnliche Version.
Liebe Grüße und frohe Ostern
Tina
Das ist ja ne richtige Doktorarbeit, also die Backversion davon 🙂 Ich lass das dann mal dich machen (du scheint eine geduldige Bastlerin zu sein), aber du darfst mich gern zu einem Stückchen davon einladen 🙂
Hast du ne Ahnung…. Nee, ich und Geduld? Das ist aber auch nicht so kompliziert wie es vielleicht aussieht.
Aber klar, ich lade dich natürlich gerne(irgendwann mal) zu einem Stück Monastirskaya Izba ein 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Das ist ja eine interessante Torte! Ich stelle es mir gar nciht so einfach vor, in diesen Stapel richtig Halt zu bekommen. Oder ist die Creme so fest, dass sie von sich aus hält?
Hallo Cornelia,
also wenn man die Creme erstmal kurz kühl stellt, klappt das garantiert super. Das habe ich leider nicht gemacht und in der Küche war es ziemlich warm, das machte die Ganze Aktion etwas schwieriger. Aber an sich ist die Zubereitung nicht halb so kompliziert, wie es vielleicht aussieht.
Liebe Grüße
Tina
Mann kann die Tor Re auch mit fertigen Blätterteig machen. Geht schneller. Aber bitte NICHT den billigen nehmen. Ich nimm immer die Großpackung von “Tante Fanni ” Butter Blätterteig. Rest mach ich genau so. Nur für besseren halt muss halt mehr Schmand. Dann kann mann sie auch einen Tag vorher machen. Lässt sich am andern Tag sehr gut schneiden. Am Sonntag wird sie auch auf meinem Geburtstags Tisch stehen.
Hallo Katharina,
vielen Dank für die Tipps !
Liebe Grüße
Tina