(Werbung/Verlinkungen zu anderen Blogs) Schweizer Dreikönigskuchen
Bloggen bildet, finde ich jedenfalls. Es wirklich faszinierend, was ich in den inzwischen 2,5 Jahren über Traditionen, Bräuche, Essgewohnheiten und über Nahrungsmittel im Allgemeinen so gelernt habe. Auch der Kontakt zu anderen Bloggern ist eine echte Bereicherung für mich, deshalb nehme ich auch mit großer Freude oft und regelmäßig an Blogevents oder -paraden teil.
Ein perfektes Beispiel dafür ist das erste Synchronbacken in diesem Jahr. Dieses Event findet monatlich statt, wird von zorra und Sandra schon seit einigen Jahren organisiert und hat inzwischen eine treue Fan-Gemeinde, die ständig wächst.
Schweizer Dreikönigskuchen – bei uns in NRW unbekannt
Die Zwei suchen ein Rezept aus, welches dann an einem vorher festgelegten Termin ziemlich zeitgleich von vielen HobbybäckerInnen gebacken wird. Die einzelnen Zubereitungsschritte werden auf Instagram und/oder Facebook gepostet. Im Großen und Ganzen wird sich an das Original-Rezept gehalten, aber wer mag kann Zutaten austauschen, zufügen oder eben weglassen. Es ist jedes Mal erstaunlich, wie viele Varianten am Ende dabei herauskommen.
Am letzten Sonntag stand passend zum Datum ein Dreikönigskuchen nach dem Rezept von BesondersGut auf dem Plan. Von dem Kuchen hatte ich zwar schon gehört, aber noch keinen gebacken. Bei uns in NRW der 6. Januar (also Heilige Drei Könige) kein Feiertag, noch verbinde ich irgendwelche Bräuche mit diesem Tag. Anders ist das allerdings in der Schweiz. Dort wird dieser Kuchen aus süßem Hefeteig gebacken, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat, traditionell am 06. Januar serviert.
Wer wird König (oder Königin)? In eine der Teigkugeln wird vor dem Backen eine Mandel, eine Bohne, ein Münze oder eine kleine Figur versteckt. Wer beim Essen auf die Überraschung stößt, ist König (oder Königin) für einen Tag. Ein schöner Brauch, der wohl schon einige hundert Jahre alt ist, mir aber, wie schon erwähnt, bisher völlig unbekannt war. Auch in Spanien, Frankreich, England, Portugal und einigen anderen Ländern gibt es diese Tradition, das Gebäck unterscheidet sich aber von Land zu Land.
So, nun aber zu meinem ersten Dreikönigskuchen, in den ich ein kleines bisschen verliebt bin. Auch dieses Mal habe ich mich an das Original-Rezept gehalten, wie ich oft mache, wenn ich etwas zum ersten Mal ausprobiere.
Schweizer Dreikönigskuchen – Die Zubereitung
Hier zeige ich euch die Zubereitungsschritte als Collagen (Handyfotos) zusammengefasst. Die Zutaten und die detaillierte Anleitung findet ihr unten auf der Rezeptkarte.
Oben links: Vorteig / Oben rechts: Hauptteig / Unten links: Butter zum Schluss zugeben / Unten rechts: fertiger Hauptteig vor der Ruhezeit
Oben links: Teig nach der Ruhezeit / Oben rechts: Teig formen und Mandel verstecken / Unten links: Teig mit Eistreiche eingepinselt / Unten rechts: Ofen-TV
Direkt aus dem Ofen mit Ahornsirup eingestrichen und mit Hagelzucker und Mandelblättchen bestreut (ich konnte mich nicht entscheiden und habe einfach beides genommen 😉 )
Da wir den Dreikönigskuchen zum Frühstück essen wollten, bin ich Sonntagmorgen schon zeitig in Küche zugange gewesen, als Frühaufsteherin übrigens kein Problem für mich 🙂 . Der Duft von frischem Hefegebäck lockte auch die Herren irgendwann aus den Federn (okay, wahrscheinlich war es auch der Hunger). Gemeinsam machten wir uns dann über den noch warmen Dreikönigskuchen her, dessen Innenleben herrlich soft und fluffig war.
König ist an diesem Morgen niemand geworden. Dafür aber am Nachmittag, da hatte mein Junior den Glücksgriff. Das Mittelstück ist übrig geblieben. Das habe ich Montag in Scheiben geschnitten und einfach in den Toaster gesteckt. Mit Marmelade oder Schokoladencreme der Hammer!!!
Schweizer Dreikönigskuchen in vielen Varianten
Andere MitbäckerInnen des Synchronbackens waren übrigens mutiger und haben tolle Varianten gezaubert. Vorhang auf für die tollen Ergebnisse der anderen Teilnehmer:
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Britta von Backmaedchen 1967
Petra von gf Natürlich
Sonja von Soni – Cooking with Love
Birgit von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Caroline von Linal’s Backhimmel
Verena von Verena`s blog Schöne Dinge
Sascha von Lecker muss es sein!
Barbara von Barbaras Spielwiese
Tamara von Cakes, Cookies and more
Birgit von Backen mit Leidenschaft
Eva von evchenkocht
Sarah von Kinder, kommt essen!
Bettina von homemade & baked
Simone von zimtkringel
Ingrid von auchwas
Tanja von Tanjas “süß und herzhaft”
Sandra von From-Snuggs-Kitchen
Update April 2020:
Ich freue mich sehr, dass ich mit diesem Rezept an der großartigen Aktion #trostkochen – Foodblogger-Soli-Rezeptsammlung für Zusammenhalt und Appetit teilnehmen durfte. Die Aktion wurde spontan von Peggy von zunehmend wild ins Leben gerufen und es wurden Rezepte aus jenen Ländern zusammen getragen, die besonders hart vom Virus getroffen wurden. Schaut euch unbedingt mal die Zusammenfassung für die Schweiz an – es lohnt sich!
Schweizer Dreikönigskuchen
Wer wird König? Klassischer Dreikönigskuchen aus süßem Hefeteig nach einem Rezept aus der Schweiz.
Zubereitungszeit
2 Std
Wartezeit
Backzeit
30 min
ZUTATEN
Für den Vorteig
- 100 g Milch
- 100 g Weizenmehl Type 550
- 1 g frische Hefe
Für den Hauptteig
- Vorteig vom Vortag
- 200 g Milch, zimmerwarm
- 40 g Zucker
- 5 g Vanillezucker
- 10 g Salz
- 8 g frische Hefe
- 400 g Weizenmehl Type 550
- Abrieb ½ Bio-Zitrone
- 60 g weiche Butter, in Stückchen geschnitten
Für die Eistreiche
- 1 Ei, zimmerwarm
- 10 g Milch (oder Sahne), zimmerwarm
- Je 1 Prise Salz und Zucker
Ausserdem
- 1 Porzellan-Figur, 1 Mandel, 1 Bohne oder eine Münze zum Verstecken
- Etwas Ahornsirup zum Bestreichen
- Hagelzucker und/oder Mandelblätter zum Bestreuen.
ZUBEREITUNG
- Am Vortag die Zutaten für den Vorteig verrühren. Abgedeckt ca. 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Anschließend über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank nehmen, in die Rührschüssel geben und ca. 30 Minuten zum Akklimatisieren stehen lassen.
- Alle weiteren Teigzutaten bis auf die Butter zum Vorteig geben und bei niedrigster Stufe 8-10 kneten. Anschließend die weiche Butter dazugeben und weitere 5-10 Minuten (bei mir waren es 8 Minuten) bei gleicher Einstellung kneten, bis der Teig weich und elastisch ist. Abgedeckt bei Zimmertemperatur für 60-90 Minuten ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit für die Eistreiche das Ei durch ein feines Sieb streichen, Milch (oder Sahne), Salz und Zucker dazugeben und verrühren.
- Nach der Ruhezeit den Teig auf eine Arbeitsfläche geben, die nicht oder nur minimal mit etwas Mehl bestreut ist. 8 Teigstücke á 80 g abteilen und daraus jeweils Kugeln formen. Dabei in einer Kugel den König (Figur, Mandel, Bohne oder Münze) einarbeiten.
- Aus dem restlichen Teig eine große Kugel formen und mittig mit der Naht nach unten auf einen Bogen Backpapier legen. Mit etwas Abstand die 8 kleinen Kugeln, ebenfalls mit der Naht nach unten, um die große Kugel herum platzieren. Alle Teiglinge mit der vorbereiteten Eistreiche einpinseln. Die restliche Eistreiche zur Seite stellen, die wird noch gebraucht.
- Den Dreikönigskuchen mit einer großen Schüssel abdecken und weitere 30-45 Minuten (bei mir 35 Minuten) gehenlassen.
- Inzwischen den Backofen auf 190°C Ober-/Unterhitze (wer hat mit Backstein) vorheizen.
- Vor dem Backen den Königskuchen ein weiteres Mal mit der Eistreiche bepinseln und in der Ofenmitte (ohne Dampf) für ca. 30 Minuten backen.
- Anschließend den noch heißen Kuchen mit Ahornsirup einstreichen und Hagelzucker und/oder Mandelblätter bestreuen.
Von Tina
Schweizer Dreikönigskuchen für euer Pinterestboard
21 Kommentare
Hi Tina, dein Dreikönigskuchen sieht ja auch toll aus! Das Rezept ist mit Sicherheit eins für meinen Das-mach-ich-wieder-Ordner!
Liebe Grüße
Simone
Liebe Tina, für mich war es auch der erste Dreikönigskuchen der Teig war wirklich wunderbar und eignet sich bestimmt auch super für Milchbrötchen was ich auf jeden Fall ausprobieren werde.
Herzliche Grüsse Britta
Hallo Britta,
genau das war auch schon mein Gedanke 😉 .
Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Tina
Hach, da könnte man direkt die nächste Runde Vorteig ansetzen… zum Anbeißen sieht dein Dreikönigskuchen aus.
Liebe Grüße, Sarah
Ich habe mich auch in diesen Kuchen verliebt. Dieser Teig kommt bei mir bestimmt noch mal ein einer anderen Form auf den Teller. Danke fürs Mitbacken, es ist wirklich jedes Mal ein Spass!
[…] von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Caroline von Linal's Backhimmel Tina von Küchenmomente Verena von Verena`s blog Schöne Dinge Barbara von Barbaras Spielwiese Tamara von Cakes, Cookies […]
Liebe Tina,
mmmmmh, wie appetitlich – ein wahrhaft königlicher Kuchen! Das Rezept ist wirklich super! Schön, dass Du auch am Synchronbacken teilgenommen hast.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Hallo Tina,
dein Kreikönigskuchen ist richtig, richtig gut geworden. Mir gefällt der üppige Mandelblätchenbelag sehr gut und mit Ahornsirup sowieso. Auch ich habe einen mir unbekannten sehr feinen Blog entdeckt.
Viele Grüße Sascha und bis bald
Ein Kuchen wie aus dem Bilderbuch, wunderschön. Liebe Grüße Birgit
Vielen Dank liebe Birgit,
irgendwie haben wir doch alle bilderbuchartige Dreikönigskuchen hinbekommen, wir Hobbybäcker 😉 .
Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Tina
Richtig schön ist dein Dreikönigskuchen geworden – da bin ich fast ein bisschen neidisch 🙂
Ganz herzlichen Dank du Liebe,
aber ich finde, unsere Exemplare sind alle großartig geworden 🙂 .
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.
Beste Grüße,
Tina
Hier in Bayern ist der 6. Januar zwar schon ein Feiertag, einen Dreikönigskuchen kannte ich aber tatsächlich noch nicht. Aber wirklich immer wieder schön was man für tolle Rezepte kennen lernt und welch unterschiedlichen Ergebnisse immer wieder entstehen!
Liebe Grüße
Caroline
Wahre Worte, liebe Caroline, wahre Worte 😉 .
Liebe Grüße nach Bayern
Tina
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